Samstag, 10. Dezember 2016

Adventlicher BAJ-Workshop zu Lukas 1, 1-38

Na da haben wir uns was vorgenommen!
Engel wurden gewünscht. Gar nicht so ohne. Aber gut. 
Ich habe mich für den Beginn der Weihnachtsgeschichte von Lukas entschieden. 
Keine leichte Bibelstellen wie ich finde.

Und dann habe ich mich auch noch entschieden, 2 Abschnitte zu nehmen, da ich einen Spannungsbogen in der Abfolge der Textstellen sehe. Zu Beginn eine Engelserscheinung, dann eine Schwangerschaft bei einer unfruchtbaren alten Frau. Und dann wird sozusagen noch eine Schüppe drauf gelegt. Wieder eine Engelserscheinung und diesmal sogar eine Geburt durch eine Jungfrau.  

Die Aussage, die bei mir ganz deutlich ankommt ist:
FÜR GOTT IST NICHTS UNMÖGLICH 


Gedanken zum Text. 

Erst mal muss ich festhalten, dass mich diese beiden Abschnitte echt nachhaltig aufwühlen!
Solche Gotteserfahrungen, die dort beschrieben sind, sind schon gewaltig! Ich frage mich immer, wie würde es heute jemandem ergehen, der etwas ähnliches erlebt?
Gotteserfahrungen gibt es meines Erachtens heutzutage eben auch. 
Intensive übernatürliche Erlebnisse. 

Und nun mein Problem: 
Wenn ich daran glaube, dass Gott sich uns mitteilen kann, uns mit Botschaften erreichen kann ...,
warum glaube ich dann nicht an die jungfräuliche Empfängnis? 

Im Grunde halte ich diese Textstelle (Lk 1,34) für eine bildliche Verdeutlichung von etwas, das sehr wertvoll und besonders wichtig dargestellt werden soll.
Beruhigend finde ich auch die Information, dass es eine recht gebräuchlichen Form war, Göttergeburten durch Jungfrauen darzustellen z.B. in der ägyptischen Kultur.

Desweiteren fand ich Hinweise, dass zu dieser Zeit eine Frau im heiratsfähigen Alter auch als "Jungfrau" bezeichnet wurde.  Allerdings finde ich diese Erklärung der "Jungfrauengeburt" nicht als zu oberflächlich. Die Textstelle würde ihre Wirkung verlieren. Wenn ein junges Mädel ein Kind zur Welt bringen soll, wirkt das doch heute irgendwie normal. Oder? 

Da finde ich es schon wesentlich passender, dieses besondere Ereignis der "Menschwerdung Gottes" in ihrer wertvollen Wichtigkeit durch eine jungfräuliche Geburt zu unterstreichen. 


Soweit so gut. Es gibt noch viele weitere, sehr interessante Aspekte im Text, die mir Ehrfurcht abverlangen. Sie hier alle aufzuführen, würde mir jedoch definitiv zu lang werden. 

Nochmal zurück zu meinem Zwiespalt. Ich frage mich, warum bin ich von der Wahrhaftigkeit  der Gotteserfahrungen überzeugt und kann gleichzeitig aber nicht an die Jungfrauen-Geburt glauben.
Hmmmm, das geht mir echt ein wenig nach. Ich werde wohl noch eine Weile brauchen, diese Diskrepanz für mich zu klären. 🌝



Bericht zum Workshop


Leider haben sich nicht genügend Teilnehmer gefunden, dass der Kurs über die VHS hätte stattfinden können. Da ich aber alles schon vorbereitet hatte, bot ich an, den Workshop hier privat stattfinden zu lassen. 
Also hab ich es uns nett gemacht. Mein Mann hat uns frische Plätzchen gebacken, Apfel, Nuss und Mandelkern haben auch Erwachsene gern. Zum Warm werden gab es einen "oh du fröhliche" Apfelpunsch, der sehr gut ankam.
Während dem die Ladys gemütlich schlürften, habe ich ihnen den Goodiebag ausgepackt und ein wenig die Materialien und BAJ erklärt.

Nach einem Gebet lasen wir gemeinsam die Bibelstelle. Es sind wirklich sehr wertvolle Gespräche entstanden, es gab neue Impulse und  interessante Blickwinkel. Nach einem sehr intensivem Austausch, brachte uns die Übersetzung der Volxbibel herzlich zum Lachen. Wirklich sehr erfrischend.


Aus der Übersetzung "und Gott chillte" beeindruckte uns der Satz: 
Wo Gott Wunder tut, verstummt der Unglaube. 

Und nun zu unseren Seiten

Im linken Flügel befinden sich die Gedanken aus menschlicher Sicht und rechts der Text zum göttlichen Teil. 
Ich war sehr beeindruckt über diese tolle Handschrift! Seht euch das an!


෴෴෴

Und hier betrachtet ein Mensch den Engel und im Hinblick auf das unendliche Universum fühlt er sich hin und wieder auch recht klein. 

෴෴෴

Bei meinem Bild geht es um das, was ich glaube und was ich glauben kann. 
Oben in Gold, ist Gott symbolisiert. Das Blau-Grüne, unstete, stellt mein Inneres Dar 😂 
An der Grenze prallt etwas aufeinander, das ich noch genauer erkunden mag. Es ist irgendwie ein Widerstand, ein wenig Angst, irgendwie "flau" und "ich weiß nicht so recht" Und auch eine mini kleine Neugier. 
Genau in der Mitte trifft sich die Zusage Gottes sozusagen mit meinen Befürchtungen.  
Für mich wohltuend die Aufforderung, Glaube mir!

Allergrößten Respekt habe ich vor Maria, die sich  trotz solch einer Ansage, demütig zeigt und Gott vertraut. Für mich eine sehr beeindruckende Demut. Ich finde Maria hier nicht nur unglaublich mutig, nein Sie ist "Super-women!". 
Dass sie danach zu Elisabeth flitzt um sich zu versichern, ob das auch stimmt, was der Engel sagt, macht es mir ein klein wenig einfacher mit meinem "Unglauben" umzugehen. 


Zacharias bin ich auch sehr dankbar. Denn er fordert sich auf die Engels-Ansage erst mal einen Beweis. Und Schwupp hat er den Salat, er bringt kein Wort mehr heraus. 
Obwohl ich sagen muss, mir hätte es so oder so die Sprache verschlagen. Nach so einem Erlebnis! Wenn ich vollkommen überwältigt bin, es nicht Glauben kann, dann finde ich auch oft keine Worte. 
Und falls doch, wäre es besser, ich würde mal eine Zeit lang meinen Mund halten, denn was da raus käme wäre nur wirres Zeug.  😉

vor seiner (Zacharias) späteren Entscheidung habe ich ebenfalls sehr großen Respekt. Er entscheidet sich der Sache zu trauen sich zu fügen. (ich meine die spätere Stelle, wo er den Namen des Kindes auf das Täfelchen schreibt Lk 1,63)
Ich finde er "ergibt" sich in dem Moment und gibt sich Gott hin. 
Mutig!



Und rechts gleich nochmal die Aussage: Mit mutigen Flügeln los zu fliegen, sich hinein stürzen ins Gottvertrauen. 

෴෴෴


Und hier eine Seite zu Elisabeths Aussage ....als er mich angesehen hat.... (Vers 25)
Ich finde aus dem Bild spricht eine starke Präsenz. 
Das Vertrauen, dass Gott einen ansieht. 
Und was dieser Blick in sich hat, könnt ihr ja selbst mal ausprobieren ;)

Das Goldene Schild kann man hochklappen und zu lesen ist dann: 

 ALLES IST MÖGLICH
Das hat mir auch sehr gefallen. Ich finde das hört sich nochmal ganz anders an.
Nichts ist unmöglich oder alles ist möglich. 
෴෴෴

So ihr lieben, das war mein Bericht vom adventlichen BAJ -Workshop.
Mir bleibt nur noch, ein Dank an die Ladys auszusprechen für die schöne und inspirierende Zeit. 
DANKE